Ratgeber Aareböötle: Thun – Bern – Wohlensee
Das Aareböötle gehört zu den schönsten Sommeraktivitäten, welche die Region Bern zu bieten hat. Kaum ein anderer Fluss wird häufiger mit Schlauchbooten befahren als die Aare zwischen Thun und dem Wohlensee. Dieser Ratgeber soll vor allem Anfängern dabei helfen, dieses Abenteuer entspannt zu geniessen.
Hinweis
Für die Saison 2021 wurden die Grenzwerte der Abflüsse etwas nach unten korrigiert. Siehe → „Abfluss & Fahrbarkeit“. Danke für den guten Input von aussen. Ich wünschen allen eine gute Fahrt.
Wann ist Saison?
Die meisten Aareböötler sind zwischen Mai und September unterwegs. Im Mai ist der Fluss meist noch kühl und bewegt sich wegen der Schneeschmelze nahe an der Hochwassergrenze. Ab Ende Juni dürfen, je nach Grosswetterlage, gute Fahrverhältnisse mit Wassertemperaturen ab 16 bis 21 Grad erwartet werden.
Dauer
Je nach Wasserführung der Aare dauert die 27 Kilometer lange Fahrt zwischen Thun und Bern zweieinhalb bis drei Stunden. Für die Strecke Bern – Wohlensee werden rund zweieinhalb Stunden benötigt. Mit allem Drum und Dran ist aber schnell ein Tag vergangen. Es lohnt sich also, grosszügig Zeit zu reservieren.
Welches Boot?
Badeboot: Auf den hier gezeigten Strecken wird die Aare meist mit Badebooten befahren. Solche eigentlich nicht für Flüsse geeigneten Boote können verwendet werden, da es wenig heikle Stellen gibt. Achte beim Kauf auf eine gute Qualität der Paddel, die oft schlechter als das Boot selbst sind. Lass zudem die Finger von den ganz billigen Teilen.
Schlauchboot vom Verleih: Flusstaugliche Schlauchboote sind stabiler, wendiger und bieten mehr Platz. Wer mit einem solchen Boot unterwegs ist, macht nichts verkehrt. Die Verleihe geben ihr Material am Fluss aus und nehmen es am Ziel wieder zurück. Sämtliche Bootsverleiher wissen genau, was sie tun. Auch hier kann man nichts falsch machen.
Zusätzliche Ausrüstung
Blaues Fass: Im Kunststofffass können Schuhe, Kleider und andere sperrige Gegenstände verstaut werden. Aus Platzgründen wird das Fass meist schwimmend an einem (kurzen!) Seil mitgeführt. Achtung: Das Fass schliesst nicht immer ganz wasserdicht ab.
Trockensack: Gute Ergänzung zum Blauen Fass. Im Trockensack können oft benutzte Gegenstände wie Feuerzeuge und Handys griffbereit mitgeführt werden.
Sicherheit beim Aareböötle
Wie gefährlich ist das Aareböötle?
Um es vorweg zu nehmen: Tödliche Unfälle in der Aare betreffen fast ausschliesslich Schwimmer, die den Gefahren des Wassers viel direkter ausgesetzt sind als Bootsfahrerinnen. Unfälle und heikle Situationen gehören aber auch beim Aareböötle zum Alltag. Zwischenfälle auf Flüssen sind nervenaufreibend und können den Spass am Wasser dauerhaft verderben – auch wenn alle heil davonkommen. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Unfallrisiko jedoch erheblich reduzieren.
Hinweis: Die folgenden Punkte bitte nicht als Belehrungen, sondern als gut gemeinte Ratschlage auffassen.
Grundlagen: Wer die gängigen Fluss- und Baderegeln der SLRG beachtet, macht bereits vieles richtig. Empfehlenswert ist auch die jährlich nachgeführte SLRG-Aarekarte, die alle heiklen Stellen zwischen Thun und dem Wohlensee zeigt.
Eigenverantwortung: Auch wenn hier das Wichtigste gezeigt wird: Für deine Sicherheit bist immer du selbst verantwortlich.
Hinweise zum Umgang mit der Aare
- Die Aare ist ein schneller Fluss. Die Fliessgeschwindigkeit erreicht in der Regel das zwei- bis dreifache Schritttempo. Wage dich erst auf den Fluss, wenn du ein Schlauchboot sicher und zügig lenken kannst.
- Im Sommer lässt sich die Kraft der Aare mit der Bewegungsenergie zweier fahrender Güterzüge vergleichen. Diese Kraft wird überall dort gefährlich, wo der Fluss auf stationäre Hindernisse trifft. Es besteht dann die Gefahr, eingeklemmt und von der Strömung unter Wasser gedrückt zu werden. Meide deshalb Hindernisse jeglicher Art.
- Halte dich grundsätzlich von den Ufern fern. Neben Untiefen treten dort oft unregelmässige Strömungen auf. Achte auf Gehölze im Uferbereich – sie gehören zu den häufigsten Unfallursachen beim Aareböötle.
- Beim Auswassern ist Schnelligkeit und Präzision gefragt. Wähle deine Ausstiege mit Bedacht und lande nicht auf den letzten Drücker an. Auf Flüssen geht es oft schneller als zunächst gedacht.
Regeln und Tipps zum Aareböötle
Rettungsutensilien
Seit Januar 2020 von der Binnenschifffahrtsverordnung vorgeschrieben: Pro Person muss auf Gummibooten eine Rettungsweste mit Kragen mitgeführt, jedoch nicht zwingend getragen werden. Erlaubt wäre auch ein Rettungsring pro Person mit mindestens 75 NM Auftrieb. Das Einhalten dieser Vorschrift kann von der Polizei kontrolliert werden.
Rettungswesten tragen
Kinder auf der Aare
Boote nicht zusammenbinden
Binde auf Flüssen niemals Boote zusammen – ihr könnt dadurch nicht mehr schnell manövrieren, wenn es brenzlig wird. Es besteht zudem die Gefahr, sich an Hindernissen zu verheddern. Dieser Punkt ist wirklich wichtig.
Schwimmkünste
Kurze Seile verwenden
Boot anschreiben
Herrenlose Schlauchboote sind für die Polizei ein stetes Ärgernis, da letztlich unklar ist, ob ein Notfall vorliegt. Schreib dein Boot mit Adresse und Telefonnummer an und melde dich nach einem Verlust sofort bei der Polizei (112 oder 117). Es können dadurch Suchaktionen vermieden werden. Zur Anschrift kann ein laminiertes Kärtchen mit Karabiner verwendet werden.
Alkoholkonsum
Kenne deinen Weg
Abfluss & Befahrbarkeit
Flussabschnitt Thun – Bern
Aktueller Abfluss Thun, Schwäbis
176 m³/s
Stand: 12.10.2024 05:20 , Quelle: aare.guru
Wassertemperatur Thun, Schwäbis
13.4°C
Stand: 12.10.2024 05:20 , Quelle: aare.guru
Die Wasserführung von Flüssen wird in Kubikmeter pro Sekunde (m³/s) bemessen. Fürs Schlauchbootfahren zwischen Thun und Bern wird eine minimale Abflussmenge von 100 m³/s empfohlen. Dies ist ab Mai bis Mitte September fast immer der Fall. Bei tieferen Abflüssen ist auch abseits der Ufer mit Hindernissen und Untiefen zu rechnen.
- 100-180 m³/s: Der Fluss bietet ideale Voraussetzungen für Erstbefahrungen und all jene, die es gemütlich mögen. Ab Mitte Juli liegen die Abflüsse der Aare oft in diesem Bereich.
- 180-230 m³/s: Ab etwa 180 Kubikmeter nimmt die Strömung erheblich zu. Dementsprechend kurz sind die Reaktionszeiten. An den Ufern ragen vermehrt Gehölze und verborgene Hindernisse ins Wasser. Es sollten sich nur erfahrene Aareböötlerinnen mit gut manövrierbaren Booten auf den Fluss begeben. Von aufblasbaren Spassgeräten ist abzuraten.
- ab 230 m³/s: Die Hochwassergrenze ist überschritten. Ab dieser Marke sollten sich nur ortskundige Profis mit entsprechendem Material auf den Fluss wagen. Selbst professionelle Rettungsdienste können bei diesen Wassermengen nur noch bedingt helfen.
Flussabschnitt Bern – Wohlensee
Aktueller Abfluss Bern, Schönau
200 m³/s
Stand: Keine Daten , Quelle: aare.guru
Wassertemperatur Bern, Schönau
13.4°C
Stand: 12.10.2024 05:20 , Quelle: aare.guru
Es wird eine minimale Abflussmenge von 150 Kubikmeter empfohlen. Bei diesem Abfluss verbleiben in der Restwasserstrecke des Kraftwerks Felsenau 50 m³/s, was für Badeboote ausreichend ist. Das Kraftwerk zweigt im sommerlichen Normalbetrieb 100 m³/s ab. Diese Menge kann zur Bestimmung des Restwassers von der Station Bern-Schönau abgezogen werden.
- 150 – 230 m³/s: Gute Fahrverhältnisse mit ausreichender Wassertiefe.
- 230 – 260 m³/s: Die Hochwassergrenze ist überschritten. Für erfahrene Aareböötler gut machbar. Wer nicht ortskundig ist, sollte im Vorfeld alle Fahrwege und Hindernisse sorgfältig rekognoszieren.
- > 260 m³/s: Ausgeprägtes Hochwasser. Ab dieser Marke wird von einer Befahrung des Abschnitts abgeraten.
Hochwasser
Droht am Thunersee Hochwasser, kann sich der Regulierdienst des Kantons Bern dazu entscheiden, den See vorsorglich abzusenken. Die Wasserführung der Aare nimmt dann innert Stunden massiv zu – auch bei schönem Wetter. Es wird empfohlen, die Abflussmenge am tatsächlichen Fahrtag zu überprüfen, besonders im Vorfeld eines Wetterumschwungs.
Flusskarte der Aare
Thun – Bern
Besonderheiten der Strecke
- Eine der letzten und längsten noch freifliessenden Strecken eines Mittellandflusses.
- Die durchwegs zügige Strömung erfreut Anfänger und Profis gleichermassen.
- Schöne Flusslandschaft mit Möglichkeiten zum Baden und Grillieren.
- Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Kilometer 0: Einwasserungsstelle Schwäbis, Thun
Im Schwäbis beginnt die klassische, 27 Kilometer lange Flussstrecke nach Bern. Die Einwasserungsstelle liegt etwa anderthalb Kilometer vom Bahnhof Thun entfernt. Während der Hochsaison steigen im Schwäbis viele Böötlerinnen ein und es ist mit (kurzen) Wartezeiten zu rechnen.
Kilometer 5,1: Uttigenwelle
Die sogenannte Uttigenwelle ist eine Stromschnelle unter der Eisenbahnbrücke bei Uttigen. Bei Aareböötlern gleichermassen beliebt und berüchtigt, ist die Uttigenwelle das einzig wirkliche Hindernis zwischen Thun und Bern. Beim Befahren mit Badebooten können die hohen Wellen links und in der Flussmitte unangenehm werden (Kentergefahr).
Es wird empfohlen die Stromschnelle auf der rechten Seite, etwa vier Meter vom Ufer entfernt, zu durchfahren. Man entgeht dadurch den grössten Wellen. Wer sich sicher fühlt, kann auch die wildere linke Seite befahren. Vermeiden sollte man den Bereich unmittelbar rechts neben der Flussmitte, weil dort ein Steinquader ins Wasser ragt.
Hinweise zur Uttigenwelle
- Die Stromschnelle ist nicht harmlos, aber auch nicht lebensgefährlich. Eine Walze ohne freien Abfluss – das sind die wirklich gefährlichen Dinger – gibt es nicht, sehr wohl aber hohe Wellen. Abseits der Hauptströmung treten zudem Kehrwasser und Verwirbelungen auf. Es ist also ratsam, Schwimmwesten zu tragen.
- Flussboote haben keine Probleme mit der linken Seite – dafür sind sie gemacht.
- Das Umtragen ist wegen dem schwierigen Ufergelände mühsam und gefährlich.
Kilometer 5,2: Einwasserungsstelle Uttigen
Kilometer 5,6: Uttigenfluh
Unterhalb der Eisenbahnbrücke weicht der Kanal einer zunehmend naturnahen Flusslandschaft. Es folgt der vielleicht schönste Teil der Fahrt entlang der Uttigenfluh, einer Steilwand aus eiszeitlichen Fluss- und Gletscherablagerungen. Auf der rechten Seite gibt es schöne Sand- und Kiesufer, die sich für einen Zwischenstopp eignen.
Kilometer 10,1: Einwasserungsstelle Thalgut, Wichtrach
Frage: Es würde mich interessieren, ob dieser Einstieg überhaupt im grösseren Umfang genutzt wird. Falls jemand mehr weiss: → siehe Kontaktformular.
Kilometer 13,9: Schützenfahrbrücke, Münsingen
Vorsicht Brückenpfeiler: Die wirklich haarsträubenden Szenen beim Aareböötle spielen sich nicht an der Uttigenwelle, sondern an den Pfeilern der Schützenfahr- und Auguetbrücke ab. Sämtliche Pfeiler sind von weitem sichtbar und problemlos passierbar – und genau deshalb werden sie wohl oft unterschätzt.
In der Hunzigenau wurde das Flussbett bereits ab 2006 verbreitert und revitalisiert. Grund dafür waren Sofortmassnahmen zum Schutz der Autobahn nach den Hochwassern von 1999 und 2005. Dank der Aufweitung konnte eine vielfältige Flusslandschaft mit Kiesbänken, Inseln und Flachufern entstehen.
Kilometer 20,9: Auguetbrücke, Muri
Kilometer 22,3: Schutzgebiet Selhofen Zopfen, Kehrsatz
Am Selhofen Zopfen wurde ab 2014 der damals schadhafte linke Aaredamm durch ein weiter landeinwärts verlaufendes Bauwerk ersetzt. In der neu entstandenen Überflutungsfläche finden auch spezialisierte, auentypische Tiere und Pflanzen einen Lebensraum. Aus diesem Grund darf das linke Ufer seit 2015 nicht mehr betreten werden (siehe Flusskarte). Es wird auch an dieser Stelle gebeten, das Verbot zu respektieren.
Kilometer 25: Eichholz, Köniz
Kilometer 26,7: Auswasserungsstelle Monbijoubrücke, Bern
Hinweis: An dieser Auswasserungsstelle dürfen Boote nicht mehr ausgewassert werden. Gleiches gilt (wie schon vorher) für die Ausstiege vor dem Marzilibad und den abzweigenden Bueberkanal. Im Gegenzug wurde die Auswasserungsstelle vor der Dalmazibrücke aufgewertet.
Kilometer 27,3: Auswasserungsstelle Dalmazibrücke, Bern (letzter Ausstieg)
Die letzte Auswasserungsstelle befindet sich unmittelbar links vor der Dalmazibrücke. Hier muss zwingend ausgewassert werden, da flussabwärts die unfahrbare Mattenschwelle folgt. Wer den Ausstieg verpassen sollte, findet am rechten Ufer unterhalb der Dalmazibrücke einen Notausstieg in der Innenkurve.
Bern – Wohlensee
Besonderheiten
- Landschaftlich und fahrerisch sehr abwechslungsreich.
- Etwas gemächlicher als die Strecke Thun – Bern.
- Gut fahrbare, kurvenreiche Restwasserstrecke mit zügiger Strömung.
- Bildschöne Flusslandschaft mit vielen Möglichkeiten für Zwischenstopps.
- Gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Hinweis zu den Startpunkten: Wegen dem Fahrverbot am Stauwehr Engehalde (siehe unten), muss das Boot bereits ab Kilometer 2,6 über eine längere Strecke umtragen werden. Diese Praxis macht höchstens mit leichter Ausrüstung Sinn. Es wird empfohlen, die Fahrt ab Kilometer 4,0 an der Einwasserungsstelle Wylergut zu beginnen. Aus Gründen der Vollständigkeit wird hier dennoch die ganze Strecke gezeigt.
Kilometer 0: Schwellenmätteli, Bern
Im Schwellenmätteli in Bern beginnt die weniger bekannte, rund 17 Kilometer lange Strecke zum Wohlensee. Die Einwasserungsstelle befindet sich am rechten Ufer unterhalb der Mattenschwelle.
Kilometer 2,6: Ausstieg Lorraine, Bern
Nach der Rechtskurve unterhalb der Lorrainebrücke gilt ein Fahrverbot für Gummiboote bis 300 Meter flussabwärts des Stauwehrs. Zum Auswassern gibt es einen Ausstieg in der Innenkurve am rechten Ufer. Ab hier müsste das Boot fast anderthalb Kilometer bis zur Einwasserungsstelle Wylergut umtragen werden. Dies ist wegen der Distanz und dem schmalen Uferweg nur für kleine Boote wie Kayaks zu empfehlen.
Kilometer 3,7: Stauwehr Engehalde, Bern (Fahrverbot)
Der Schiffspass am Stauwehr darf von Aareböötlern nicht benutzt werden. Grund dafür ist die Nähe zum Wehrüberfall, der je nach Ausgangslage unterschiedlich gefährlich ist. Gerade im Unterwasser entstehen oft heikle Situationen, wenn Bootsfahrer den Wasserrücklauf zum Wehr unterschätzen. Weil richtiges Verhalten nicht vorausgesetzt werden kann, ist es dem Kraftwerksbetreiber nicht möglich, die Stelle freizugeben.
Kilometer 4,0: Einwasserungsstelle Wylergut, Bern
Die Einwasserungsstelle befindet sich 300 Meter flussabwärts des Stauwehrs am rechten Ufer. Der Zugang liegt an der Gabelung des Uferwegs beim Warnschild. Zur Anreise eignet sich die ca. 700 Meter entfernte RBS-Station Felsenau.
Kilometer 6,9: Worblaufen-Stromschnelle, Ittigen
Die gut fahrbare Worblaufen-Stromschnelle liegt zwischen den Pfeilern der Tiefenaubrücke. Zu beachten sind die für Schwimmer gefährlichen Kehrwasser und Verwirbelungen an den Seiten. Bei grösseren Abflüssen werden zusätzliche Fliesswege ganz links und rechts der Pfeiler aktiv. Dort keinesfalls durchfahren, da es Hindernisse geben kann.
Kilometer 8,6: Reichenbach, Zollikofen
Kilometer 10: Zehndermätteli, Bern
Kilometer 11,5: Felsenau, Bern
Kilometer 13,9: Neubrügg, Bremgarten
Kilometer 14,7: Wohlensee, Halenbrücke
Flussabwärts der Neubrügg ist die Stauwurzel des Wohlensees erreicht. Ab der Halenbrücke ist man langsamer unterwegs als die meisten Spaziergänger – dennoch muss an keiner Stelle gerudert werden. Stattdessen kann die Zeit etwa für ein erfrischendes Bad neben dem Boot genutzt werden.
Kilometer 17,4: Campingplatz Eymatt, Bern
In der Eymatt enden die meisten Aarefahrten. Zum Anlanden gibt es eine bequeme Bootsrampe am linken Ufer. Eine Bushaltestelle findet sich unweit des Campingplatzes.
Hinweis: Die oben erwähnte Bootsrampe gehört dem Rowing Club Bern. Es wird gebeten, diese Rampe nicht mehr zu benützen. Stattdessen kann am gegenüberliegenden (rechten) Ufer beim Stägmatt-Steg ausgewassert werden. Grund dafür sind die oft zahlreichen Böötler, welche den Clubmitgliedern in die Quere kommen. Letztere sind auf genügend Platz angewiesen, da sie mit langen und wackeligen Booten unterwegs sind. Wir bitten um Verständnis.
Ein passendes Foto der Auswasserungsstelle folgt bei Gelegenheit.
Kilometer 20,3: Thalmatt, Wohlen
Wer möchte, kann die Fahrt bis zur Wohleibrücke in der Thalmatt verlängern, wo der merkbar durchströmte Seebereich endet. Der Ausstieg ist am Steg rechts hinter der Brücke möglich. Falls es dort kein Platz hat, sollte seeabwärts der Bootsanlegestelle ausgewassert werden. Die Bushaltestelle im Kappelenring ist etwa anderthalb Kilometer entfernt.
Respekt vor der Natur
Flusslandschaft unter Druck
Vor bald 200 Jahren wurde die Aare etappenweise begradigt und verbaut. Seither kann der Fluss nur noch begrenzt seine Umgebung gestalten. was zur Verarmung von Lebensräumen und Biodiversität führte und noch führt. Weil diese Prozesse schleichend stattfinden, dürften sie ausserhalb der Fachwelt kaum in ihrer vollen Tragweite erfasst werden – leider.
Der Aare fehlt es an Raum und Dynamik, um vielfältige, sich selbst erhaltende Lebensräume zu gestalten. Auf längere Sicht sterben die Auen weiter ab, solange es an umfassenden Lösungen fehlt. Mit Revitalisierungen soll das Gleichgewicht zumindest teilweise wiederhergestellt werden – mit ersten Erfolgen, wie sich zeigte. Es sind jedoch kleine Schritte auf einem langen Weg. Umso wichtiger ist es, dass alle zum Schutz der Gewässerlandschaft beitragen.
Was wir Bootsfahrer tun können
- Sich verinnerlichen, dass die Flusslandschaft unter Naturschutz steht.
- Nicht in Feuchtgebiete und Gehölze vordringen, weil dadurch Tiere und Pflanzen geschädigt werden.
- Auf die Befahrung von Seitenarmen verzichten. Es lohnt sich sowieso nicht.
- Bei Schilfgürteln möglichst ein Abstand von 25 Metern einhalten.
- Auf übermässigen Lärm verzichten, der Mensch und Tier stört.
- Keine wilden Feuerstellen und Trampelpfade benützen oder gar anlegen. Diese verschwinden sonst nie.
- Totholz nicht im Auenwald aufsammeln, da es dort ökologische Funktionen übernimmt. Eine Portion Holzkohle und Kleinholz lassen sich gut im Fass verstauen.
- Abfälle schon beim Einpacken vermeiden und konsequent selber entsorgen. Die Abfallberge an manchen Tagen erregen zurecht den öffentlichen Zorn.
Wo und wann Grillieren?
Auch wenn es anders beworben wird: Im Naturschutzgebiet entlang der Aare darf nur an dafür vorgesehenen Stellen grilliert werden. Problematisch sind wilde Feuerstellen, die ständig weiterbenutzt werden. Es ist ratsam, während der Hochsaison nur wochentags am Fluss zu grillieren, wenn sich genügend offizielle Grillierstellen finden.
Über diesen Beitrag
Über diesen Beitrag
Der vorliegende Ratgeber ist eine überarbeitete und erweiterte Version des erstmals im Juli 2018 veröffentlichten Ratgebers Aareböötle Thun- Bern.
Dank
Meinem persönlichen Umfeld danke ich für die schönen Fahrten auf der Aare und die spannenden Diskussionen, wie man diesen Beitrag angehen könnte.
Ein grosses Merci geht an den Bootsverleiher Ruedi Brunner aus Bern. Mit über 800 Aarefahrten (!) kennt wohl niemand sonst den Fluss besser als er. Merci Rüedu fürs Drüberluege!
Super Dokumentation. Guter Bilder, schöne Pläne, wertvolle Information. Haben die Fahrt Schwäbis – Dalmazibrücke 15. Juli 2018 gemacht. Ist genau wie beschrieben. Macht enormen Spass. Besten Dank. Regioboot Verein, Basel.
Sehr geehrter Herr Schnäkel
Haben Sie vielen Dank für die freundliche Rückmeldung – ich weiss das sehr zu schätzen. Schön, dass die Berner Aare über die Kantonsgrenzen hinweg gefällt. Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Fahrt!
Auch von mir vielen Dank und grosser Lob für die ausführliche Infos.
Wir waren gestern mit meiner Tochter unterwegs und dank allen Tips hier konnten wir uns sehr gut vorbereiten und die Fahrt völlig entspannt geniessen. Sie ist wirklich empfehlenswert.
Herzlichen Dank und freundliche Grüsse
Lieber Herr Lehmann
Sie benennen all jene Dinge, die mir am Beitrag wichtig sind. Vielen Dank dafür! :)
War noch nie AAREBÖÖTLE, möchte aber AM Samstag zum ersten Mal gehen. Gibt es schwierige Stellen? Wo muss man aufpassen? Würde von Uttigen NACH eichholz fahren.
Danke
Der Abfluss der Aare ist momentan recht hoch (grösser 250m3/s). Zudem ist das Wasser recht trüb (Schmelzwasser). Wir verschieben unseren geplanten Ausflug jedenfalls auf nächste Woche. Wir haben jahrelange Erfahrung, mögen es aber nicht, wenn der Fluss viel Wasser führt. Lies den Abschnitt „Abfluss und Befahrbarkeit“ noch mal…
Hallo Caro
Die Route Uttigen – Eichholz tönt schon mal super, wenn Du die Strecke noch nie befahren hast.
Schwierige Stellen gibt es keine. Zwischen Uttigen und der Thalgutbrücke ragen ein paar grosse, knapp überströmte Steinblöcke aus der Flusssohle, die jedoch gut sichtbar sind (grössere Wellen). Halte dich grundsätzlich in der Flussmitte und meide die Uferbereiche.
Was ich wichtiger finde: Der Fluss führt momentan viel Wasser und ist dementsprechend schnell. Ich gehe mal davon aus, das Du/deine Gruppe das Boot zügig manövrieren kannst? Soll heissen: Die Aare ist aktuell ein schlechter Ort, um das Paddeln zu erlernen… ;)
Noch ein kleiner Hinweis: Gleich ab der ersten Kurve nach Uttigen wird der Fluss ziemlich unruhig. Dieser Abschnitt mag auf Anfänger einschüchternd wirken, ist jedoch ungefährlich.
Ich wünsche Dir eine gute Fahrt. Frag einfach nach, wenn Du dich noch unsicher fühlst oder etwas unklar ist.
Viele Grüsse
Sebastian
wirklich super beitrag!
gibts auch über andere flüsse???
wäre sicher sehr nützlich!
vielen dank
ana
Merci. :)
Im Hintergrund ergänze ich zur Zeit den Beitrag mit der Flussstrecke Schwellenmätteli – Wohlensee. Um andere Flüsse sinnvoll zu dokumentieren, fehlen mir jedoch schlichtweg die Ressourcen.
Sehr empfehlenswert finde ich etwa den folgenden Artikel (falls dich der Hochrhein interessiert): https://de.wikivoyage.org/wiki/Wasserwandern_auf_dem_Hochrhein
Viele Grüsse
Sebastian
Wir möchten die Aare das 1. Mal befahren (eigenes Schlauchboot), was ratet ihr uns, optimal wäre ab Thun für uns. Wie kommt man nach dem Ausstieg am besten mit ÖV zurück, wie transportiert ihr euer Schlauchboot? Merci für Infos!
Sigrid
Hallo und Entschuldigung für die späte Antwort.
Für eure erste Fahrt empfehle ich die Strecke Uttigen – Eichholz (siehe Uttigenwelle).
Mir ist nicht ganz klar, was Du mit dem Öv genau meinst. Alle Ausstiege in Bern liegen nahe dem Hauptbahnhof und sind dementsprechend gut erreichbar. Guck dir nochmal die Flusskarte oben genau an.
Unser Boot transportieren wir neuerdings zusammengerollt in einem Kunststofffass, das wir mit Gummizügen an einem Sackkarren befestigt haben. Diese Vorrichtung ist empfehlenswert, falls ihr künftig weitere Flussfahrten plant. Ansonsten eignet sich z.B. auch eine grosse IKEA-Tasche.
Ich wünsche euch eine gute Fahrt
Sebastian
Ech tomle Seite… Vieleb Dank dafür. Mega toll um sich dafür vorzubereiten und tolle Ideen und Tips.
Gibt es einen Tip wo das Boot am besten, einfachsten gemietet wird?
Danke für die Info
Hallo Karin
So viel ich weis gibt es sowohl im Schwäbis(bei Thun) als auch in Uttigen ein Bootmietedienst. Da ich selber aber nie einen solchen Dienst genutzt habe kann ich leider keine genauere Erklärung zum Ablauf wiedergeben. Was ich jedoch weis ist das der Bootdienst in Schwäbis im voraus angerufen und reserviert werden sollte da meist alles vermietet ist.
Richtig, eine frühzeitige Reservation ist immer ratsam.
Bei den Anbietern kann man wenig falsch machen. Die wissen alle sehr genau, was sie machen und sind interessiert an gutem Material, das die Leute heil nach Bern bringt. Also einfach mal drauflos googeln und ausprobieren.
Beispiele:
aareboote.ch (mein persönlicher Favorit)
aarebootsvermietung.ch (grosser Anbieter)
Was wäre zu tun (rein theoretisch) wenn man die letzte Ausstiegsstelle im Dalmazi verpasst? Aus dem Boot springen und an Land schwimmen, mit dem Boot in die Matte fahren? Mein persönlicher Albtraum… Obwohl oft Alkohol auf den Booten getrunken wird, hört man erstaunlicherweise kaum etwas von Unfällen mit Gummibooten etc. in der Schwellenmatte.
Hoi Pädu
Gefährlich wird es nur, wenn man nicht weiss, dass es die Schwelle überhaupt gibt bzw. wo sie ist und einfach drauflos fährt. Aus diesem Grund habe ich die letzte Auswasserungsstelle rot beschriftet, damit wirklich allen klar ist, dass (vorerst) fertig ist.
Zu deiner Theorie: Ich würde das Boot zügig ans rechte Ufer rudern und am Gleithang anlanden, wo die Strömung schwach ist. Zudem profitiert man auch von der Stauwurzel des Wehrs, welche die Strömung zusätzlich verlangsamt. Abspringen würde ich höchstens bei Hochwasser, wenn der Fluss wirklich brutal zieht.
Schau Dir die Stellen vom Ufer aus an, falls Dir irgendwo unwohl ist. Das lohnt sich immer.
Ich wünsche gute Fahrt!
Bonjour,
Serait-il possible de recevoir une version en français. C est le seul que j ai trouvé avec autant d information malheureusement on ne comprend pas l allemand.
On s est adressé à l office du tourisme à berne qui nous a renvoyé vers la police , qui eux n ont pas daigné nous répondre.
Bonjour
C’est impossible parce que j’ai le même Problème avec français ;) Mon Conseil: Essayer babelfish.ch
Chapitres importants dans le guide:
Sicherheit beim Aareböötle
Abfluss und Befahrbarkeit
Kilometer 5,1: Uttigenwelle (Thun-Bern)
Kilometer 27,3: Letzte Auswasserungsstelle, Dalmazibrücke, Bern (Thun-Bern)
Je verrai si je peux trouver un éditeur français pour ce guide (seulement possible l’année prochaine). Aucune promesse! :)
Meilleurs salutations en Suisse romande
Sebastian
Wunderbar, vielen Dank!
Vielen Dank für die ausgührliche Beschreibung inklusive Fotos. So wurde unsere erste Fahrt ein absolut tolles Erlebnis. Werden wir jetzt bestimmt öfters und jedes Jahr machen.
Hallo,
kann jemand sagen wie es aktuell mit dem Ausstieg ist? Da war/ist doch eine Baustelle an der Brücke. Vor ca 6 Wochen haben wir versucht am Marzili raus zu kommen und das ging auch aber sehr abenteuerlich… War entsprechend viel los mit Booten und Badegäste…
Die besagte Auswasserungsstelle ist wieder fahrbar bzw. die Baustelle ist weg.
Pontonierfahrverein der Stadt Bern
Aarstrasse 103
Die Dokumentation ist sehr gut. Im letzten Winter hat die Stadt Bern das Marzilibad Umgebaut. Im Zuge von diesem Umbau ( auch Hochwasserschutz) wurde die Landestelle sehr verändert. Daher ist das Foto auf Seite 25 nicht mehr richtig, da unsere Schiffe wie früher
an der Spuntwand an gebunden sind. Da wir unsere Schiffe mite September in den Winterschlaf schicken sollte Sie ein Aktuelles Foto machen.
Mit freundlichen Grüssen
Alfred Dworzak
Sehr geehrter Herr Dworzak
Vielen Dank für den Hinweis.
Habe provisorisch ein neues Bild eingestellt.
Freundliche Grüsse
Sebastian Wälti
Hallo.
Ich bin inzwischen schon 2 mal „aarebötle“ und diese website hat mir beide mal gut geholfen, mich zurecht zu finden. Danke dafür.
Ich möchte in 14 tagen wieder einmal gehen. Ich habe aber vor kurzer zeit gehört, das seit neustem schwimmwesten vorgeschrieben sind, konnte aber dazu nichts finden. Stimmt das oder kann ich auch wieterhin ohne schwimmwesten aarebötle?
Hallo
Ich hab mich ehrlich gesagt (noch) nicht mit dieser neuen Thematik befasst.
Sehr wahrscheinlich ist, dass diese Vorschrift nicht flächendeckend, wenn überhaupt, kontrolliert wird bzw. werden kann. Man guckt halt dann juristisch – wie so oft – nachträglich in die Röhre, wenn dann doch etwas passiert. Ich kläre das mal ab.
Viele Grüsse
Sebastian Wälti
Vielen Dank für die gute Dokumentation, sehr hilreich.
Eine Frage ist noch aufgetaucht: Wo kann man am besten Grillieren? Ich möchte ungern in irgendeinem Naturschutzgebiet illegalerweise ein Feuer entfachen. Wir werden etwa um 11:00 Uhr losfahren, also auf halbem Wege wäre am besten. Bei den Inseln in Hunzigenau, Rubigen siehts ja ganz schön aus, aber darf man dort ein Feuer machen/hat es dort Grill-Stellen?
Vielen Dank und liebe Grüsse
In der Hunzigenau gibt es entlang des rechten Ufers viele „halboffizielle“ Grillierstellen, die guten Gewissens genutzt werden können. Empfehlenswert ist auch der grosse Grillierplatz gleich unterhalb der Auguetbrücke bei Muri.
Ich werde das Thema Grillierstellen in den Ferien mal ausführlich in den Beitrag einbinden, da es oft Fragen dazu gibt. Schön, dass sich so viele Aareböötler Gedanken dazu machen.
Gute Fahrt und viel Vergnügen auf der Aare.
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Gib es flussaufwärts irgendwo noch einen anderen offiziellen Grillierplatz? Der bei der Auguetbrücke ist jo schon sehr nahe an Bern und deswegen von der Uhrzeit ungünstig.
Vielen Dank und lg
Hoi Jänu
Ja, es gibt ein paar feste Plätze flussaufwärts. Ich klappere nächste Woche mal den ganzen Fluss ab, um alle Grillierstellen zu dokumentieren und zeichne sie dann in die Karte ein. Ich hoffe, es eilt für dich nicht? Ich tu mich gerade schwer, auf die Schnelle verlässliche und brauchbare Infos zu liefern.
Ich habe kurz auf für Grillstellen gesucht. Die Stadt Bern hat ein ein paar gute Orte: https://www.bern.com/de/aare/der-ultimative-aareboeoetle-guide/ausruestung-verpflegung
Es wäre cool, wenn die auf die Karte kommen!
Kann man zwischen thun und bern auch schwimmen? Bin eine sehr geübte Schwimmerin mit Rettungsschwimmerausbildung …
Ja, das ist ab Kiesen gut möglich. Der Abschnitt Thun-Kiesen erfordert gute Orts- und Flusskenntnisse, da es für Schwimmer etliche heikle Stellen gibt.
Wenn Schwimmwesten schon obligatorisch sind, kann man die da irgendwo mieten?
Hallo
Gibt es auch eine kürzere Variante für welche man nicht 3h benötigt?
Wo sollte man san am besten einsteigen?
Guten Morgen,
Ja gute Seite, ABER
Eure Abflusswerte sind sehr Fragwürdig!!! Beinahe schon grobfahrlässig.
Wir haben zur Zeit Abflusswerte weit über 300m3/s -> gemäss eurer Angabe 141m3/s Wert vom Mai. Wenn diese Angabe nicht Aktuell gehalten wird sollte man sie echt rausnehmen und auf aktuelle Links verweisen.
Guten Tag Frau Thomi
Bei mir wird auf allen Geräten der richtige Wert angezeigt. Jedoch trat das Problem auch schon auf einem mobilen Gerät auf. Möglicherweise ist ein Cache schuld, den wir nun deaktiviert haben. Wir behalten das im Auge.
Ansonsten möchte ich mich gegen ihre wüste Anschuldigung und den unfreundlichen Tonfall verwahren. Solche Fehler können passieren. Die Leute sind – wie sie ja selbst beweisen – mit Hirn und Augen im Kopf gesegnet.
Trotzdem danke für den Hinweis.
Sebastian Wälti
Sorry sollte nicht Wüst daherkommen nur sehr bestimmt.
Aber Sie beweisen, dass sie die Probleme angehen. Besten Dank dafür.
Ich vergebe 5 ⭐️ ⭐️⭐️⭐️⭐️
Freundliche Grüsse
Schwamm drüber, ich hab da auch ein bisschen arg brüsk zurückgeschossen.
Darf ich fragen: Werden auf Ihrem Gerät inzwischen die richtigen Daten angezeigt? Ansonsten müsste ich die Fehlersuche ausweiten.
@all: Falls andere das gleiche Problem haben, wäre ich für eine Mitteilung via Kontaktformular sehr froh.
Viele Grüsse
Sebastian Wälti
Ja, jetzt ist perfekt, vielen Dank.
Super Seite mit vielen hilfreichen Infos!!! Danke für all die Recherchen und Arbeit :-)
Liebe Grüsse aus Basel, Julian
Ganz toll beschrieben. War dieses Jahr 2021 erst einmal, mit ca. 170m2 /s Wasser. War noch nie so schnell in Bern, ha ha ha.
Gibt es eine Minimum Wassermenge unter der nicht gefahren werden soll? Im Moment gehen ja nur 80m2 durch die Schleusen.
80 Kubik wären mir persönlich zu wenig für den Abschnitt Thun – Jaberg. Es kommt letzlich auf das Boot, das Gewicht und die fahrerischen Qualitäten an. Die im Beitrag erwähnten 100 Kubik entsprechen einer groben Faustregel. Bei wenig Wasser empfehle ich die Strecke um die Engehalbinsel. Wer kein Problem mit schwacher Strömung und einigen Grundberührungen hat, kann dort ganzjährig fahren.
WARNUNG beim „MARZILLI-Ausstieg“.
Sehr guter informativer Artikel. Danke,
Aufgrund eines persönlichen Erlebnis welches diese Woche fast in einer Katatrophe geendet hätte möchte ich alle Aareböötler dringend darauf hinweisen, dass der Ausstieg bei „Marzillibad“ SEHR FRÜHZEITIG (!) EINGEPLANT UND EINGELEITET WERDEN MUSS: Sonst ist es zu spät und du gerätst ins WEHR !
Zum Sachverhalt:
Wir befuhren diese Woche das erste mal mitunserem eigenen massiven Schlauchboot zu dritt die Aarenstrecke von Thun-Schwäbis nach Bern.
Natürlich versuchten wir uns vorgängig auch im Internet sowie vor unserer Abfahrt in Thun bei der dortigen Bootsvermietung über die Besonderheiten der Fahrt zu informieren um so mehr da es das erste mal war und wir die Strecke nicht kannten. Also „Safety first“ .
Da wir das Auto bei Schwäbis parkiert hatten, empfahl man uns, den Ausstieg beim „MARZILLIBAD“ vorzunehmen, da wir dann vom Bahnhof Bern bequem nach Thun zurückfahren können um das parkierte Auto wieder abzuholen.
Jedoch wurde uns leider nicht gesagt, dass die Aaremitte in der Höhe des MARZILLE immer noch recht Zug aufweist und man deshalb bereits etwa 1 Km vor dem MARZILLI ganz links und dann anschliessend der grossen Wand entlang fahren muss, da dort das Gewässer nur langsam fliesst um den Ausstieg bequem und gefahrlos vornehmen zu können.
Um es kurz zu machen: Wir befanden uns immer noch zu stark in der Flussmitte und als wir das MARZILLI erblickten war es bereits zu spät um den Ausstieg noch zu erreichen. Keine Chance. Der Zug in der Mitte des Flusses war zu stark. Da half alles kräftige Padeln nichts mehr. Wir trifteten unter der Brücke durch und zwar in Richtung WEHR (!!!!!!!!! )
In wirklich allerletzter Minute gelang es uns dann doch noch in der Höhe der linken Brücke an eine Leiter zu gelangen und uns dort festzuhangeln. Dies aber auch nur, weil im „MARZILLIBAD“ drei aufmerksame „Securitys“ das Mallheur beobachteten und im Laufschritt zur Brücke sprangen, die Leiter senkrecht nach Unten kletterten um das Boot zu fixieren und uns beim Raufklettern zu helfen. An dieser Stelle nochmals VIELEN HERZLICHEN DANK AN DIE DREI HELFER FüR EUREN SUPEREINSATZ: Das war wirklich verdammt knapp. Man hat dann anschliessend das Boot mit Seilen waagrecht an der Brückenwand hochgezogen so dass alles gottseidank nochmals gut ging. Nicht daran zu denken wären wir ins Wehr geraten.
Nun, bevor hier irgend jemand einen der üblichen chronischen „Besserwisserkommentare“ wie : „Du hättest halt bei ersten mal einen kundigen Bootsführer mitnehmen müssen“ oder ähnliches, zum Besten gibt, möchte ich darauf hinweisen, dass ich auch aus beruflichen Gründen ein sehr sicherheitsbewusster Mensch bin und unnötige Risiken vermeiden zu versuche. Ich brauche beim Wassersport keine „Adrenalinschübe“. Ich will diesen geniessen und vor allem will ich überleben.
Also deshalb nochmals eindringlicher Apell an alle Aareböötler auch wenn ich mich wiederhole:
Entweder bereits schon gefahrlos beim EICHOLZ aussteigen, oder beim MARZILLIBAD unbedingt SEHR FRÜHZEITIG ganz links „einspuren“, dann vor dem MARZILLI ganz nahe der Wand entlang schippern um dann links beim Ausstieg die Aare zu verlassen.
Viel Spass weiterhin.
Pit
Ich kann mich hier nur anschliessen: super detaillierter Beschrieb und tolle Fotos.
Ich komme seit Jahren ca. 1-2x pro Jahr auf Bern zum böötle und bin bisher immer beim Schwellenmätteli gestartet. Mir ist es wichtig, immer den Respekt vor dem Fluss und seinen Tücken zu behalten, sich gut Vorzubereiten und sich aktuell zu informieren.
Denn die Aare kann je nach Wasserstand sehr verschieden zum Befahren sein. Ist auch immer wieder eindrücklich, aber eben auch gefährlich.
Ich habe bisher nirgendwo von den Sperrungen gelesen, dass man das Felsenauwehr nicht mehr benutzen darf/soll, ebenso wie der Ausstieg beim Ruderclub Eymatt. Habe aber vollstes Verständnis und bin dir sehr dankbar dafür.
Ich finde es wichtig, dass alle aufeinander und v.a. auf die Natur Rücksicht nehmen. So haben alle Spass.
Vielen Dank an dich, dass du soviel Zeit dafür investierst. Ebenso in die vielen persönlichen Kommentare. Bravo!
Immer gute Fahrt und eine Handbreite Wasser unter dem Boot. Ahoi
Ursula